Mit ALI HUSSEIN AL-ADAWY, DOA ALY, YENNU ARIENDRA, STEFANIE BAILEY, ANTONIA BEESKOW, WALTRAUD BLISCHKE, MERV ESPINA, RAED IBRAHIM, NAEEM MOHAIEMEN, DIRK PAESMANS (JODI COLLECTIVE), BOJANA PISKUR, RITA PONCE DE LEON, KESHAV PURUSHOTHAM, SALWA ALERYANI, BARIŞ DOĞRUSÖZ, HÖRNER/ANTLFINGER, ANNA ZETT,KORHAN YURTSEVER ,YUSSIF MUSAH
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Das Gefüge der Welt verändert sich kontinuierlich durch Kriege, Aufstände, Migrationen, Pandemien, schmelzendes Eis, verheerende Brände, Verknappung von Nahrungsmitteln und Kapitalverschiebungen. Unter dem Titel Not Afraid of Art lädt die ADKDW dazu ein, sich damit auseinanderzusetzen, wie die Welt, die Welt der Kunst und die Welt der Kulturinstitutionen neu gedacht werden kann.
Mit Not Afraid of Art präsentiert die ADKDW ein dreijähriges Projekt, in dem die Akademiemitglieder sowie internationale Künstler*innen und Denker*innen mit der Kölner Kunstszene kollaborieren. Ziel ist es, einen Raum für gemeinsames Lernen zu schaffen und ein Verständnis für das soziale und politische Potenzial der Kunst zu kultivieren. Teil des Projekts ist die Ausstellung Memory is not only past, die im April 2024 eröffnet. Die Ausstellung untersucht, wie sich Zeit nicht nur in menschlichen Gedächtnissen, sondern auch in institutionellen Subjekten, Archiven und Objekten manifestiert. Unsere Erinnerungen akkumulieren sich zu Biographien von Individuen und Gesellschaften. Auch für unsere Gegenwart sind sie handlungsweisend. In begleitenden Performances, Filmscreenings und Workshops lässt sich erforschen, was dabei auf dem Spiel steht.
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Auch in Texten, Zeichnungen und Klangstücken setzen sich Künstler*innen mit dem Projekt Not Afraid of Art auseinander. Die Auftragsarbeiten zirkulieren in den digitalen und physischen Publikationen der ADKDW. Darüberhinaus vertieft eine jährliche Sommerakademie das Leitmotiv Not Afraid of Art. Begleitet von musikalischen Performances werden die Akademiemitglieder und ihre Gastredner*innen in Vorträgen und Gesprächen mit der lokalen Kulturszene in den Dialog treten. Wir laden Künstler*innen, Kulturschaffende und alle interessierten Kölner*innen herzlich ein, sich zu beteiligen und gemeinsam mit uns zu lernen und zu diskutieren!
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mit FLAVIA BERTON, CORDÃO DO BOITATÁ, YLÊ ASÈ EGI OMIM, MUDA OUTRAS ECONOMIAS, SAÚVA, TARTAR INITIATIVE, PANAMÉRICA TRANSATLÂNTICA, THIAGO ROSA, JOTA RAMOS, BLACK PEARL DE ALMEIDA LIMA A.K.A. BLACK PEARL SAINT LAURENT, YÁ WANDA DE OMOLU, SAÚVA, THAIS NEPOMUCENO VAIGA, ALEX MELLO
In Kollaboration mit LUSOTAQUE, CORAL VOZES DO BRASIL, MARACATU COLÔNIA
Kuratiert von ADRIANA SCHNEIDER ALCURE UND KIKO HORTA
Ein Karnevalsprojekt der ADKDW in Kollaboration mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln und der Karnevalsvereinigung Cordão do Boitatá, Rio de Janeiro
Der Karneval ist nicht nur, in verschiedenen Längen- und Breitengraden weltweit, ein beliebter Anlass zum Feiern. Karneval ist auch ein sozialpolitisches Ereignis. Entsprechend lassen sich anhand der Geschichte des Karnevals fundamentale Entwicklungen sozialer und politischer Natur herauslesen. Neben Köln ist auch Kölns Partnerstadt Rio des Janeiro eine berühmte Karnevalsstadt. Von besonderem Interesse im Falle Rio de Janeiros ist in Bezug auf den Karneval der Zusammenhang zwischen den Ebenen der Spiritualität, Ökonomie und Politik. Diesen Zusammenhang will das Projekt kaɦ.na.vˈaw | Spiritualität, Ökonomie und Politik von Köln und vom Rheinland aus reflektieren. Nicht zuletzt werden dabei die Verankerung des brasilianischen Karnevals und die Migrationsgeschichten in Köln und im Rheinland von zentraler Bedeutung sein. Über den Zeitraum Sommer-Herbst 2023 finden in diesem Kontext Workshops, Konzerte und Musikperformances, künstlerische Präsentationen, sowie ein performatives Symposium in Kollaboration mit unterschiedlichen Institutionen und migrantischen Vereinigungen Kölns statt. Das Projekt wird künstlerisch geleitet von Adriana Schneider Alcure, Akademie-Mitglied, Mitbegründerin der Karnevalsvereinigung Cordão do Boitatá und Professorin für Theater an der Universität Rio de Janeiro (UFRJ), und dem brasilianischen, in Köln und Bonn lebenden Film- und Theater- Regisseur, Schauspieler und Theaterpädagogen Alex Mello.
In Kooperation mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum und dem Zentrum für internationale Kulturelle Bildung des Goethe-Instituts Bonn. Gefördert durch die Kunststiftung NRW.
Ausstellung
• Fr 08 04 – So 17 07 2022 •
POTOSÍ-PRINZIP – ARCHIV
ein Projekt von ALICE CREISCHER und ANDREAS SIEKMANN
mit MONIKA BAER, JOHN BARKER, STEPHAN DILLEMUTH, INES DOUJAK, ELVIRA ESPEJO AYCA, MARIA GALINDO, DIMITRY GUTOV, HARUN FAROCKI, MIGUEL HILARI, ZHIBIN LIN, DANITZA LUNA, MALVINA (FREUNDE DER TULPE IM DREIECK), EDUARDO MOLINARI, STEPHAN MÖRSCH, MUJERES CREANDO, TOBIAS MORAWSKI, PSYLLOS, DAVID RIFF, ROTER PLATZ (FUSION), KONSTANZE SCHMITT, XAVIERA VILAMITJANA DE LA CRUZ, KARIN DE MIGUEL WESSENDORF u.a.
Die Stadt Potosí im heutigen Bolivien war, basierend auf Zwangsarbeit, vom 16. bis ins 18. Jahrhundert eines der wichtigsten Silberabbaugebiete der Welt. Anhand der Geschichte der lateinamerikanischen Minenstadt lässt sich verdeutlichen, dass der europäische Kapitalismus nicht ohne die koloniale Ausbeutung von Menschen und Natur denkbar ist.
Die Ausstellung Das Potosí-Prinzip untersuchte vor 12 Jahren, welchen entscheidenden Einfluss die Silberausbeute auf die globale Wirtschaftsmacht der damaligen Zeit hatte und wie die Entwicklung der Industrie und des Bankenwesens durch den Kolonialismus und seine Verbrechen bedingt wurde. Gezeigt wurde die Ausstellung 2010/11 im Reina Sofia Museum in Madrid, im Haus der Kulturen der Welt in Berlin und im Museo nacional de Arte sowie im MUSEF in La Paz. Die Ausstellung Potosí-Prinzip – Archiv präsentiert nun das Archiv dieses Projekts, mit dem die Künstler*innen Alice Creischer und Andreas Siekmann seine blinden Flecken erforschen wollen und erneut an die Frage anknüpfen, wo heute das ‚Prinzip Potosí‘ - das Prinzip der globalen Ausbeutung - zu finden ist.
Diese Neubefragung geschieht anhand von zeitgenössischen Werken - Bildern und künstlerischen Objekten - die mit 36 künstlerisch gestalteten Heften verbunden sind. Die Themen- und Künstlerhefte sind durch ihre zahlreichen Bezüge untereinander verwoben und laden wie in einem Lesesaal zur Auseinandersetzung mit den Themenfeldern Dekolonisierung, Extraktivismus, Inquisition und Kapitalismus ein.
mit PÁVEL AGUILAR, DANIELLE ALMEIDA, ANARCHIVO SIDA, AIMAR ARRIOLA, PALOMA AYALA, PAULA BAEZA PAILAMILLA, ADRIANA DOMINGUEZ, ESPECTROS DE LO URBANO, NANCY GARÍN, MAX JORGE HINDERER CRUZ, MAURIZIO LAZZARATO, DANIEL LOICK, JOANNE RODRIGUEZ, SARAH FATIMA SCHÜTZ, ANTOINE SILVESTRE, VANESSA EILEEN THOMPSON, MARGARITA TSOMOU
Das Dekoloniale Studienprogramm (DSP) ist eine bildungsorientierte Veranstaltungsreihe mit einem Schwerpunkt auf Post-Koloniale, De-Koloniale und Anti-Koloniale Studien. Das DSP versteht sich als diskursiver Rahmen und Begleitprogramm zu den großen Ausstellungsprojekten der Akadmie der Künste der Welt (ADKDW) und als Ort eigener Wissensproduktion. Inhaltlicher Fokus von 2022 bis 2024 ist die Untersuchung des strukturellen Kolonialismus auf globaler sowie lokaler Ebene und dessen Auswirkungen auf Regierungsformen, Ökonomie und Umwelt, Wissen und Wissenstransfer.
Im Herbst 2022 veranstaltet das DSP drei Formate: In der gemeinsamen Diskursreihe Über Gewalt führen das HAU Hebbel am Ufer und die ADKDW eine Auseinandersetzung mit heutigen Ausdrucksformen von Gewalt gemeinsam mit geladenen Philosph*innen.
Eine Reading Group ermöglicht begleitend die inhaltliche Vertiefung anhand der gemeinsamen Lektüre und Diskussion von Franz Fanons Die Verdammten dieser Erde und den Texten der Online Lectures der Über Gewalt Reihe.
Ein Ausstellungseminar beschäftigt sich mit der Ausstellung HIER UND JETZT. Antikoloniale Eingriffe im Museum Ludwig (08 10 2022 – 05 02 2023), die anderen Wissensperspektiven auf die ständige Sammlung des Hauses eröffnen möchte. Dabei kommen die Künstler*innen selbst zu Wort und treten mit den Besucher*innen in Dialog. Mit dem Ausstellungsseminar lädt die ADKDW die Teilnehmenden dazu ein, selbst einzugreifen und den Dialog unter #MLInterventions auf Social Media fortzuführen.
Die Teilnahme an den Veranstaltungen des Dekolonialen Studienprogramms steht allen Interessierten offen. Anmeldung und weitere Informationen unter decolonialstudies@adkdw.org
Die ADKDW ist ein Laboratorium der experimentellen Wissensproduktion und der künstlerischen Forschung, das von eine, globalen Netzwerk aus Mitgliedern getragen wird. In diesem Sinne ist die ADKDW einerseits eine Akademie, die den Künsten der Welt gewidmet ist; und gleichzeitig eine Akademie der Künste, die der Welt gehört.
Mit dem Ziel, außereuropäische Perspektiven in den Dialog mit der europäischen Öffentlichkeit zu bringen, begrüßt die ADKDW regelmäßig Artists-in-Residence aus aller Welt in Köln. Ihr Schaffen präsentieren die Residenzkünstler*innen mit eigenen Veranstaltungen im Programm der Akademie. Im Laufe der Residenzen entstehen so Ausstellungen, Talks, Workshops uvm., die regelmäßig auf den digitalen Kanälen der ADKDW angekündigt werden.
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Das Partizipative Residenzprogramm richtet sich an Künstler*innen und Aktivist*innen, die interaktiv arbeiten und findet zwei Mal jährlich in Zusammenarbeit mit wechselnden lokalen Partnerinstitutionen statt. Insbesondere mehrfach-marginalisierte Akteur*innen, die z.B. aufgrund ihrer Herkunft, Religion, Klasse, Behinderung und/oder sexuellen Orientierung aus mehrheitsgesellschaftlichen Diskursen ausgeschlossen werden, sollen dabei unterstützt werden, ihrer Lebenswirklichkeit auf künstlerischem Weg Ausdruck zu verleihen.
Für Künstler*innen und/oder Aktivist*innen:
- Pro Jahr werden zwei Stipendien für jeweils fünf Monate vergeben.
- Der Aufruf zur Bewerbung erfolgt über zwei Open Calls pro Jahr.
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Für Vereine, Initiativen, Kollektive etc.:
- In der Regel wird pro Jahr eine Kooperation für jeweils zwölf Monate vereinbart.
- Interessierte Organisationen können sich an residency@adkdw.org wenden.
Von Juli bis November 2024 wird das Partizipative Residenzprogramm von RYM JALIL (they/them) - Dichter*in, visuelle*r Anthropolog*in und food artist gestatet. Jalils Arbeit kreist um die Beziehungen zwischen Erinnerungen, sozialem Raum und kulturellen Bedeutungen von Essen und Kaffee. Jalils Langzeitprojekt "Jebena Talks; Conversations and Ceremony Around Memory and Food" ("Gespräche und Zeremonien rund um Erinnerung und Essen") ist ein Raum für intime Zusammenkünfte und die Erforschung von Ritualen mit dem Schwerpunkt auf Themen wie Zugang und Ausgrenzung. Gemeinsam mit Un-Label schreibt die ADKDW von April bis September 2025 eine neue Residenz aus. Anhand eines selbstgewählten Themas wird ein Artist-in-Residence ein partizipatives Programm für das Netzwerk von Un-Label oder/und andere Communities mit Behinderung entwickeln und in Zusammenarbeit mit dem Team der ADKDW umsetzen.
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Mit Recherche- und Arbeitsstipendien bringt die ADKDW internationale Künstler*innen, Denker*innen und Kulturschaffende nach Köln. Hier erhalten sie die Möglichkeit, die Region und ihre Kunst- und Kreativszene kennenzulernen, Recherche zu betreiben, und neue Impulse für die eigene Arbeit zu finden.
Für Künstler*innen, Forschende und Kulturschaffende:
- Auf Vorschlag der Mitglieder der ADKDW werden jährlich 2-3 Recherche- und Arbeitsstipendien vergeben, eine Bewerbung ist nicht möglich
- Die Auswahl der Artists-in-Residence erfolgt durch den Mitgliederrat und die Künstlerische Leitung der ADKDW
Von Oktober bis Dezember 2024 wird die Filminitiative KEKAHI WAHI, unter der Leitung der Filmemacherin SANCIA MIALA SHIBA NASH und des Künstlers DREW K. BRODERICK, eine Reiher miteinander verbundener öffentlicher Veranstaltungen anbieten - darunter ein Meet-and-Greet, einen Workshop zum Weben und Lesen sowie eine Filmvorführung, die Raum für Diskussionen schaffen sollen. Diese Residency wird unterstützt durch den DAAD und findet in Kooperation mit der Hawai'i Triennale 2025 'ALOHA NŌ' statt.
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Wir freuen uns über Fragen und Anregungen!
residency@adkdw.org
Tel. +49 (0) 176 8597 8860
Perverse Decolonization ist ein internationales Forschungs- und Diskussionsprojekt, das sich mit der aktuellen Krise der Postcolonial Studies und der Identitätspolitiken befasst und kritisch fragt, wie sich diese möglicherweise durch neue erstarkende Nationalismen vereinnehmen lassen. Das 2018 gestartete Projekt untersucht, inwiefern sich die Agenda der Dekolonisierung in reaktionären Projekten wiederfindet und welche neuen Formen der Solidarität und des gemeinsamen Handelns dieser Gefahr entgegenwirken können. Das Projekt versammelt eine internationale Arbeitsgruppe von Kunstschaffenden, Autor*innen, Kurator*innen und Theoretiker*innen aus verschiedenen Regionen der Welt (Ostasien, Naher Osten, Ost- und Westeuropa, USA). Gemeinsam untersuchen sie den Begriff der ‚pervertierten Dekolonisierung‘ im Sinne eines emanzipatorischen Prozesses, der möglicherweise fehlgeschlagen ist, der aber auch zurechtgebogen wurde, um neuen Begehrlichkeiten zu entsprechen.
Im Sommer 2021 erscheint eine Publikation zu dem Projekt.
Perverse Decolonization wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes
Hybrid Transactions erkundet die Bedeutung von Hybridität angesichts des beispiellosen Austauschs und der Bewegung von Menschen, Kulturen, Gütern und Erwartungen in der gegenwärtigen Zeit und besonders im westlichen Kontext.
found:erased:palimpsest ist ein öffentlich-künstlerisches Projekt, das kollaborativ mit vielen Öffentlichen Historiker*innen gestaltet wird. Die Öffentlichen Historiker*innen sind Personen, die am Erzählen und Schaffen einer größeren Geschichte mitwirken, indem sie ihre persönlichen, familiären und sozialen Erinnerungen teilen, kommentieren und darüber spekulieren
Original Fakes befasst sich mit Produktionsprozessen, die die hegemoniale Logik des Marktes unterwandern, indem sie von vielgestaltigen ‚post-original‘-Methoden Gebrauch machen. Zu diesen zählen unter anderem das Upcyling als materielle Praxis und postkoloniale Taktik, die Wiederaneignung und Neuinterpretation handwerklicher Fähigkeiten in postindustriellen Arbeitskontexten, die Individualisierung von Technologien und die Umkehrung der Politik der Aneignung.
Sites at Stake befasst sich mit den unterschiedlichen interessegeleiteten Einflüssen, die am Entstehen und Verschwinden eines Ortes mitwirken – sei es ein Wohnort oder ein Ort des Gedenkens, ein Raum öffentlicher Minderheitskultur oder hegemonialer Populärkultur, ein postkoloniales oder postindustrielles Relikt, ein Gebiet militärischer Invasion oder fantastischer Kunst.
Die Junge Akademie ermöglicht es, in einem Forum politisch drängende Fragen künstlerisch zu reflektieren und sich darüber auszutauschen. Alle Interessierten können so alternative Formen der Bildung und Auseinandersetzung mit künstlerischen und intellektuellen Themen kennenlernen und mitgestalten. Die Projekte dieses Programms bedienen sich unterschiedlicher Genres – von Performance und Musik über Videokunst und bildende Kunst sowie Tanz und Literatur bis hin zu Fotografie und Design. Die Schnittmenge aller Teilnehmenden ist das Interesse an der kritischen Auseinandersetzung mit ästhetisch-forschender Kunst, politischen Themen und an der transdisziplinären Kollaboration mit anderen Kunst- und Kulturinteressierten.
Unter der künstlerischen Leitung von Ekaterina Degot fand von 2014 bis 2017 zweimal im Jahr, jeweils für einen Zeitraum von zwei Monaten die PLURIVERSALE statt. Mit ortsbezogenen Projekten, Ausstellungen und Konzerten, Diskussionen, Filmvorführungen und performativen Symposien stellte sie eine Alternative dar zu den Rhythmen der Biennalen und deren Narrativen – die oft universalistisch und doch gleichermaßen relativistisch ausfallen. Der Name des Programmformats bezog sich auf das Konzept der Pluriversalität, wie es von Enrique Dussel, Walter D. Mignolo und anderen Denkern aus dem Kontext der Postcolonial Studies vorgeschlagen wurde. Dieses beruht auf der Idee, dass keine universalistische, sondern eine ‚pluriversale‘ Weltsicht notwendig ist, die von geteilten Geschichten und Kosmologien ausgeht, deren wechselseitige Beziehungen wiederum durch das koloniale Machtdifferential reguliert werden. In diesem Sinne konnte die PLURIVERSALE als eine Plattform verstanden werden, die ein vereinheitlichendes Narrativ zurückweisen sollte – zugunsten einer kritischen Zusammenführung verschiedener ‚Welten‘, vorwiegend verbunden durch ihre kritische und widerständige Haltung gegenüber der Vorstellung einer singulären Moderne und ihres universalistischen Anspruchs.