Konzert

• Mi 19 04 2017 / 20:45 •
Laibach


Laibach sind unter anderem als bewusster Kitsch beschrieben worden: „Musik, zu der man in Springerstiefeln stampft.“ Als Performance-Kunst-Projekt und Gesamtkunstwerk sorgt das slowenische Kollektiv seit seiner Gründung 1980 für Kontroversen. Der Name der Gruppe, der deutsche Name der Stadt Ljubljana, erinnert an die nationalsozialistische Besetzung Sloweniens im Zweiten Weltkrieg. Visuell lassen sie starke Bezüge zu Avantgarde-Kunst, Nazi-Kunst und Sozialistischem Realismus erkennen. Ursprünglich trat die Band als anonymes Quartett in Uniform auf, mit konzeptuellen Proklamationen und eindrucksvollen Bühnenauftritten, die meist als Industrial (Pop) gelabelt wurden. Laibachs überzogene militaristische Selbstinszenierung, ihre propagandistischen Manifeste und Statements zum Totalitarismus haben zahlreiche Kontroversen über ihre tatsächliche künstlerische und politische Verortung provoziert. Ihre Antwort spricht für sich: „Wir sind so sehr Faschisten, wie Hitler ein Maler war.“ Ihr letztes Album Spectre (2014 bei Mute veröffentlicht) ist etwas weniger doppeldeutig und stellt ein politisches Manifest in poetischer Form dar.


Ort: Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Str. 5, 50674 Köln