Filmprogramm

• Sa 28 09 2024 / 18:00 •
Undoing Images III


Mentor*innen: MADHUSREE DUTTA, MOHAMED GAWAD, ALA YOUNIS

Das Pilotprojekt NEW CURATORS in Zusammenarbeit mit dem Filmhaus Köln präsentiert vom 26. bis 28. September das öffentliche Filmprogramm Undoing Images der Mentor*innen im Filmhaus.

Ala Younis, derzeitige Künstlerische Leitung der Akademie der Künste der Welt, Künstlerin und Architektin, deren Werke durch Recherche, Kuratieren und Kollaboration geprägt sind, präsentiert zusammen mit Madhusree Dutta, Filmemacherin, Autorin und ehemalige Künstlerische Leitung der ADKDW, sowie Mohamed Gawad, Editor und Filmemacher, eine kuratierte Filmauswahl. Die gezeigten Werke beschäftigen sich mit der Dekonstruktion und Rekonstruktion von Bildern.

Das Programm stellt die Auseinandersetzung mit Orten, die Suche nach Materialien und deren Wiederaneignung in den Mittelpunkt. Zudem thematisiert es die Auswirkungen kolonialer Bildwelten und bietet dadurch einen tiefgründigen und vielschichtigen Blick auf Geschichten, die in gängigen Narrativen oft unbeachtet bleiben.

Mit dieser Filmauswahl möchten die Mentor*innen den Widerstand gegen die vermeintliche Unfehlbarkeit des Kinos ausdrücken – insbesondere gegen die Narrative, die durch die Magie der bewegten Bilder geformt werden. Undoing Images lädt das Publikum ein, die Kraft und die Möglichkeiten von Bildern zu hinterfragen und neu zu interpretieren.

Occidente (2015), Ana Vaz

Auf der Suche nach den Originalen unserer Kolonialgeschichte habe ich in Lissabon gedreht und bin auf Kopien gestoßen. Brasilianer, die neuen Weltenbürger, die den Glitzer beherrschen, unterhalten die Portugiesen mit Ehrfurcht und Unbehagen, koloniale Normen werden angewandt und wieder angewandt. Chinesisches Porzellan scheint die kommenden Mischformen anzukündigen: Chinesen als Europäer gekleidet, brasilianische Dienstmädchen als europäische Diener des 19. Das Porzellan des 15. Jahrhunderts wird zu reproduzierbaren Readymades, die den Tisch für die neuen Kolonien decken - eine transatlantische Berufung. Ouro novo liest neues Geld. Wie ein Gedicht ohne Punkt und Komma, wie ein Atemzug ohne Atmung, reist die Reise nach Osten und Westen und markiert Zyklen der Expansion in einem Kampf um den eigenen Platz, um das Sitzen an einem Tisch.

Ana Vaz, "Occidente" (2015) ‘15

Erased, Ascent of the Invisible (2018), Ghassan Halwani

2014 sind an einer Wand in Beirut Hunderte von zerrissenen Plakaten übereinandergelegt. Verkaufszeilen und zerrissene Bilder springen ins Auge: Wohnungen, Gebäck, Konzerte, Kredite, Restaurants, Sanitäranlagen, religiöse Touren für die Gläubigen... alles! Plötzlich, inmitten dieser Trümmer, ein Blick: das Teilbild eines Gesichts. Nur ein Schnurrbart, die Spur eines schüchternen Lächelns, ein Kinn und ein Teil eines Ohrs. Auf dem Foto sind auch die Fragmente einer schwarzen Lederjacke zu erkennen. Ein Vagabund mit einem Bleistift macht sich daran, den Rest des Gesichts zu heilen und die fehlenden Züge wiederherzustellen. „Das Bild eines Mannes, dessen Gesichtszüge überzeugend waren, nahm vor meinen Augen Gestalt an! Aber wer ist dieser Mann?“ Auf seiner unruhigen Reise durch Beirut bringen verschiedene Begegnungen und Zwischenfälle den Vagabunden immer wieder auf die Spur der während des libanesischen Bürgerkriegs verschwundenen Menschen. Doch der Vagabund sieht sich einer Stadt gegenüber, die mit allen Mitteln versucht, diese Spuren unwiederbringlich zu verwischen, bis zu einem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt.

Sa 28 09 | 18:00 - 20:00 Uhr
Ort: Filmhaus Köln
Adresse: Maybachstraße 111, 50670 Köln
Tickets sind über das Filmhaus Köln erhältlich.
In englischer Sprache
Der Raum ist stufenlos zugänglich