• Fr 06 – So 08 10 2023 •
(BE)LONGING AND QUEER HOME
Ein Workshop-Wochenende für junge queere Personen der Diaspora
Mit YVAN HERVÉ BUTERA, ANDREA MIJARES, ALEXIS RODRÍGUEZ SUÁREZ
Unter der Leitung von Yvan Hervé Butera (he/they) und Alexis Rodríguez Suárez (er/ihm) findet vom 6. bis 8. Oktober 2023 ein kreativer Forschungs- und Empowerment-Workshop statt, bei dem es um die Schaffung eines Zuhauses, die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft und die Erkundung von Quellen der Stärke, Freude und Fürsorge geht.
Der Workshop wird individuell und kollektiv Ideen darüber erforschen, was Heimat für queere Menschen in der Diaspora ist und sein kann. Zu diesem Zweck werden wir mit theatralen Methoden, Geschichtenerzählen und Archivierung arbeiten. Wir werden uns einen Moment Zeit nehmen, um die Geschichte der queeren Gemeinschaften und ihre Hinterlassenschaften zu erforschen. Wir werden den Wert unserer Erfahrungen und Geschichten erkennen und gemeinsam neue Archive schaffen, die unsere Stimmen dokumentieren, um uns eine queere Zukunft vorzustellen. Der Workshop wird aus verschiedenen Aktivitätsblöcken bestehen, es gibt Gruppen- und Einzelarbeit, künstlerische Aktivitäten, einen Selbstverteidigungsworkshop, aber auch Raum für queere Freude und die Schaffung neuer Bande der Fürsorge. Er richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die sich im queeren Spektrum identifizieren, LGBTIPANQ+ im Kontext von Migration, Asyl und Postmigration. Wenn du dir nicht sicher bist, ob der Workshop für dich geeignet ist, kannst du uns schreiben und wir besprechen ihn gerne mit dir.
Der Workshop ist Teil des Forschungs- und Entstehungsprozesses eines Theaterstücks in Kooperation mit baraka - a place for international queers (rubicon e.V.), dass der Artist-in-Residence Yvan Hervé Butera als Ergebnis seiner Residenz im Rahmen des Partizipativen Residenzprogrammes der ADKDW im November aufführen wird.
Teil des Wochenendes ist ein zweiteiliger WenDo Workshop von Andrea Diaz-Mijares (Mädchentreff Bielefeld) mit den Schwerpunkten Selbstbehauptung und Selbstverteidigung. Die drei Stunden bieten einen Schnupperkurs für die Teilnehmer:innen an, mit Grenzen-Wahrnehmung, Self-care und Empowerment als Schwerpunkte. Sowohl in dem privaten Raum als auch im öffentlichen Raum, gibt es Situationen, wo es schwierig ist "nein" zu sagen, wo Grenzen (physische und psychische) verletzt werden. (Hetero) Seximus, Rassismus, Homo- und Transfeindlichkeit, Ableismus und andere Diskrimminierungsformen sind leider ein alltägliches Problem.
Der Workshop, basiert auf dem feministischen Konzept WenDo, bietet sowohl einen sicheren und freien Raum um die eigene Grenzen (und der von den anderen) wahrzunehmen /setzen, als auch einen Raum, um sich über verschiedene Handlungsmöglichkeiten und Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungs-Techniken auszutauschen.
Freiwilligkeit, einen respektvollen Umgang miteinander und Diskretion (Respekt für die geteilte Geschichten und Erfahrungen) sind für diesen Workshop die wichtigsten Absprachen.
Die Anmeldung ist bis zum 29 09 möglich, die Teilnahme ist kostenlos und inkludiert Unterbringung, Reise und Verpflegung.
Der Workshop findet auf deutsch und englisch statt.
Der Workshop richtet sich an junge Erwachsene (20-30 Jahre).
Anmeldung per Mail: residency@adkdw.org
6. – 8. Oktober 2023, ganztags mit Übernachtung
Freizeitwerk Welper e.V.
Hattingen
Yvan Hervé Butera, BuTeRa (he/they), geboren in Ruanda, begründete das Kaze Film Festival, das erste Queer Film Festival in seinem Heimatland. 2022 co-organisierte BuTeRa außerdem die erste Kigali Pride-Feier. Im Rahmen des Partizipativen Residenzprogramm wird BuTeRa mit partizipativen Kunstformen arbeiten und ein interaktives Programm für die lokalen Szenen und Communities in Köln entwickeln. Mit einem Theaterstück sollen insbesondere mehrfach-marginalisierte Personen und Gruppen angesprochen werden, die z.B. aufgrund ihrer Herkunft, Religion, Klasse und/oder sexuellen Orientierung aus mehrheitsgesellschaftlichen Diskursen ausgeschlossen werden. Ziel des Programms ist es, die gesellschaftliche Teilhabe von marginalisierten Gruppen zu stärken und die Akteur*innen darin zu unterstützen, ihrer Lebenswirklichkeit auf künstlerischem Weg Ausdruck zu verleihen.
Andrea Mijares positioniert sich als lesbisch, cis, of Color und migrantisch. Sie hat Psychologie (Bachelor) und Gender Studies (Master) studiert. Sie ist Kampfsportlerin, Selbstbehauptungstrainerin und in feministischen/lesbisch-queeren Mädchen*arbeit aktiv.
Alexis Rodríguez Suárez (er/ihm) ist ein cis queer man of color mit Migrationshintergrund. Er arbeitet mit verschiedenen Organisationen an der Entwicklung von Gemeinschafts-, Queer-Feminismus-, Film- und Kunstprojekten sowie an der kulturellen und politischen Bildung.