Oper

• Sa 09 – Mi 20 04 2016 •
Tree of Codes


von LIZA LIM

Die Vergangenheit spricht durch die Gegenwart. Lässt sich das Verhältnis zwischen Lebenden und Toten mit dem zwischen Puppe und Bauchredner vergleichen? Wie wurde das Erbe unserer Gene, Geschichten und unbewussten Überzeugungen über Generationen überliefert? Und wie prägt es uns? Die neue Oper des Akademiemitglieds Liza Lim setzt sich mit Herkunft und Erinnerung, Zeit, Auslöschung und Erleuchtung auseinander. Ihr Werk basiert auf Jonathan Safran Foers Tree of Codes (Visual Editions, 2011), einem Buch, das „zwischen den Buchdeckeln“ eines anderen Buches entstanden ist: Street of Crocodiles, der englischen Übersetzung von Sklepy cynamonowe (Die Zimtläden), erschienen 1933 und verfasst vom polnischen Autor Bruno Schulz, der 1942 von einem SS-Offizier erschossen wurde. Safran Foer hat Schulz’ Geschichten zerschnitten. Einiges ließ er stehen, anderes löschte er aus und förderte dabei verborgene und unterbewusste Bedeutungen zutage. Lim folgt dieser Methode, indem sie den stark aufgeladenen, präapokalyptischen Erinnerungen des Symbolismus anhand einer außergewöhnlichen Instrumentierung in Kombination mit Field Recordings, kosmischen Klängen, Herztönen und visuellen Komponenten auf den Grund geht.

Clement Power | Musikalische Leitung
Massimo Furlan/Numero 23 Prod. | Inszenierung
Massimo Furlan, Antoine Friderici | Bühne
Claire de Ribaupierre | Dramaturgie
Severine Besson | Kostüme
Bastien Genoux, Detours Films | Video
Antoine Friderici | Licht
Julie Monot | Maske
Musikalische Einstudierung | Catherine Larsen Maguire
Stimmtrainer Ensemble Musikfabrik | Martin Lindsay

Emily Hindrichs | Adela (Sopran)
Christian Miedl | Sohn/Doktor (Bariton)
Carl Rosman | Mutant Bird

Ensemble Musikfabrik

Darsteller:
Yael Rion | Vater
Diane Decker | Octopus/Touya, the idiot-girl
Anne Delahaye | Adela Double
Stéphane Vecchione | Sohn Double

Ort: Oper Köln im StaatenHaus, Rheinparkweg 1, 50679 Köln

Alle Skizzen des Bühnenbildes für "Tree of Codes" von Massimo Furlan.

Tree of Codes ist eine Auftragsproduktion der Oper Köln, Ensemble Musikfabrik und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, in Kooperation mit der Akademie der Künste der Welt / Köln.