• Sa 31 10 – So 15 11 2020 / 14:15 – 18:30 •
Re-framing the Timeline
kuratiert von MADHUSREE DUTTA
Die in diesem Programmteil gezeigten Filme öffnen alte Wunden, bringen die Ordnung der Dinge durcheinander und schreiben somit die altbekannte Geschichte der Arbeit neu. Diese neuen Geschichten erschaffen einen konkaven Spiegel, in dem die heutige Weltordnung betrachtet werden kann.
Vorführungszeiten: Fr–So, 14:15–16:15 + 16:45–18:30
Ort: Academyspace, Herwarthstr. 3, 50672 Köln
Freier Eintritt | Plätze im Kinoraum sind auf 3 begrenzt *
LE FANTÔME DE L’OPÉRATRICE / THE PHANTOM OF THE OPERATORS
2006 | 66’ | Dokumentation, Found Footage | Kanada
Regisseurin: Caroline Martel
Sprache: Französisch mit englischen Untertiteln
Dieser ebenso ironisch wie entzückende Found-Footage-Film enthüllt ein bislang wenig bekanntes Kapitel der Geschichte der Arbeit: die zentrale Rolle, die Telefonistinnen in der Entwicklung der globalen Kommunikation gespielt haben. Mit einem Auge für das Skurrile und Humoristische stellt Caroline Martel eine umwerfende Reihe an Filmausschnitten zusammen. Hierfür nutzt sie über 100 außergewöhnliche und selten zuvor gezeigte Industrie- und Werbefilme sowie Filme über die wissenschaftliche Betriebsführung, die zwischen 1903 und 1989 von Bell and Western Electric in Nordamerika produziert wurden. Als Endprodukt entsteht ein traumähnlicher Dokumentarfilm im Montagestil.
Diese unsichtbare Armee von Frauen fungierte gewissermaßen als erste Vorhut der Globalisierung. Auf ihren Rücken konnten die Unternehmen diese anstrengende, unterbezahlte und schwierige Arbeit feminisieren und verherrlichen. Da die Arbeit der Telefonistinnen durch das Aufkommen automatisierter Systeme mittlerweile in den Hintergrund gerückt ist, bietet dieses kunstvolle Stück Arbeitsgeschichte zudem einen aufschlussreichen Einblick in die Frauenarbeit, die Industrialisierung und die entsprechende Kommunikationstechnologie.
Skript: Caroline Martel
Schnitt: Annie Jean
Musik: René Lussier, Suzanne Binet-Audet
Auszeichnung: Best experimental film, Brooklyn Underground film Festival
SCHICHT / SHIFT
2015 | 30’ | Dokumentation | Deutschland
Regisseurin: Alexandra Gerbaulet
Sprache: Deutsch mit englischen Untertiteln
Der Film porträtiert mithilfe von Aufnahmen aus Privatarchiven die Familie der Filmemacherin und begibt sich auf eine schwindelerregende Reise durch die schrumpfende Industriestadt Salzgitter. Die Stadt wirkt hierbei wie ein Cyborg mit einem Eisenskelett, dessen Herz 1000 Meter tief unter Erd- und Betonschichten schlägt. Ein Film zwischen Analyse und Imagination, dem Punk aus der Jugendzeit der Filmemacherin entstiegen und begleitet vom Dröhnen des Stahlwerks und des Autobahnlärms, unterbrochen nur von der schneidenden Stille der verlassenen Minen.
Skript: Alexandra Gerbaulet
Kamera: Alexandra Gerbaulet, Smina Bluth
Schnitt: Philip Scheffner
Sprecherin: Susanne Sachsse
Produzentin: Merle Kröger
Auszeichnungen: First Prize German Competition, International Short Film Festival Oberhausen | First Film Award, FID Marseille | German Film Critics Award | Best Documentary Film, Moscow International Experimental Film Festival | Best Short Film, L’Alternativa Festival de Cinema Independent de Barcelona
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