• Fr 27 10 2017 / 21:00 •
Last Man in Dhaka Central
Naeem Mohaiemen
mit NAEEM MOHAIEMEN
Last Man in Dhaka Central, 82', Bangladesch/Niederlande/USA, 2015, in englischer, niederländischer und bengalischer Sprache mit englischen Untertiteln
Last Man in Dhaka Central ist Naeem Mohaiemens drittes Werk in einer Reihe von Filmen, die sich mit der Rolle von Fehleinschätzungen bei den gescheiterten linken Aufständen in der postkolonialen Welt der 1970er Jahre befassen. Der Film erzählt die Geschichte des niederländischen Akademikers Peter Custers, der – inspiriert von Herbert Marcuses Theorien – seine Doktorarbeit an der Johns Hopkins University (USA) aufgab und sich 1973 in Bangladesch auf die Suche nach einem „authentischeren“ revolutionären Sozialismus machte. In der Gemengelage zwischen Blockfreiheit, Staatssozialismus und Aufständen des maoistischen Untergrunds wurden alle linken Zukunftsaussichten des Landes mit dem blutigen Militärputsch von 1975 zerschlagen. Custers geriet in diesen Mahlstrom und wurde inhaftiert wegen des Verdachts, an einer staatsfeindlichen Verschwörung beteiligt zu sein. Als Europäer wurde er in diesem Gefängnis jedoch nicht hingerichtet, und so wurde Custers zum innerlich zerrissenen Chronisten zerstörter Hoffnungen. Er verstarb unerwartet einen Monat vor seiner Teilnahme an der Festivalpremiere des Films. Die Dokumentation ist daher ein nicht intendiertes Denkmal, das im Zeichen von Peter Custers Verlust steht. Vor dem Film Screening gibt Akademie-Fellow und Theoretiker RENAN LARU-AN eine Einführung ins Thema.
Ort: Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3, 50670 Köln
Freier Eintritt
Weitere Veranstaltungen am 27 10: Vivek Chibber (Vortrag) und Perverse Decolonization (Podiumsdiskussion)