Listening Session und Diskussion

• Di 09 07 2019 •
MEMORY LAB #5 Zuhören als antirassistische Praxis – Das akustische Gedächtnis der Migration


Mit AYŞE GÜLEÇ, SEFA INCI SUVAK, ACHIM LENGERER und weiteren Gästen

Bei den Leerstellen in der Geschichtsschreibung und bei den hegemonialen Einschreibungen in unseren (westlichen, mehrheitlich weißen) Erinnerungsdiskurs geht es nicht nur darum, dass so genannte Minorisierte nicht sprechen können, sondern darum, dass sie, obwohl sie sprechen, nicht gehört werden. So gesehen geht es bei der Herstellung eines Gleichgewichts von Geschichte weniger ums Sprechen als ums Zuhören und um die Demontage von Silencing-Strategien, die jene, welche die Apparate des Wissens institutionell regulieren, innehaben. Wie aber können wir Zuhören organisieren? Wie kann das Zuhören zu einer politischen Praxis werden, die die Ambivalenz des Stimme-Gebens übersteigt? Wie hören sich in der Migrationsgesellschaft alternative akustische Archive an, die entlang der Tradition der Oral History Echoräume der Geschichte(n) eröffnen, welche die offizielle Meistererzählung – wie sie etwa in den staatlichen Archiven konserviert wird – gegen den Strich bürsten? Und wie hängen diese migrantischen Echoräume mit den linken, auch migrantischen Kämpfen der 1970er und 1980er zusammen – eine Zeit, in der die Gesellschaft der Vielen die Zukunft in der Gegenwart war.

Beginn: 19:00
Ort: Altes Pfandhaus, Kartäuserwall 20, 50678 Köln
In deutscher Sprache
Eintritt frei

Das Memory Lab wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.

Eine Veranstaltungsreihe der Akademie der Künste der Welt/Köln in Kooperation mit DOMiD – Dokumentationszentrum und Museum über die Migration Deutschland e.V.