Symposium

• Fr 17 – So 19 10 2014 •
Berichte an eine Akademie Nicht-akademisches Symposium, performativ oder anders


Mit HAIG AIVAZIAN, YOCHAI AVRAHAMI, CHRISTIAN VON BORRIES, KETI CHUKHROV, GABRIEL DHARMOO, HU FANG, FELIX KLOPOTEK, URIEL ORLOW, MANUEL PELMUȘ & ALEXANDRA PIRICI, MILO RAU, NAOMI RINCÓN GALLARDO, STEFAN WEIDNER und anderen

Unmade Film: The proposal von Uriel Orlow, 18.10.2014,  Alfred Jansen Self decomposition and other feeds von Christian von Borries, 18.10.2014,  Alfred Jansen

Berichte an eine Akademie ist ein nichtakademisches und betont theatralisches dreitägiges Symposium mit performativen Vorträgen, visionären Präsentationen, Stegreif-Dialogen, Musikstücken sowie speziellen „Konferenzchoreografien“. Das Symposium hinterfragt akademische Formate der Repräsentation und deren Art und Weise, Identität herauszustellen und die „globalen Bedingungen“ zu formulieren. Der Titel bezieht sich auf Franz Kafkas Kurzgeschichte (die während des Symposiums von Uriel Orlow performt werden wird) über einen Affen, der einer akademischen Kommission einen Bericht über seine eigene Menschwerdung vorlegt. Künstler, Musiker, Filmemacher, Autoren und Tänzer befinden sich heute oftmals in einer ähnlichen Position: Sie stehen vor der Wahl zwischen dem Käfig im Zoo und der Erfüllung der Erwartungen des Publikums in einem Varieté. Wie Kafkas Figur neigen sie zur performativen Option; ihre „Berichte“ über die Komplexität der Conditio humana in der heutigen planetarischen Welt erzählen die Geschichte ihres eigenen postidentitären Zustands und bergen das Versprechen einer völlig anderen, pluralistischen und nichtrepressiven Akademie, die einen Raum für Debatten mit dem Publikum schafft.

Im Laufe des Symposiums werden wir das Phänomen des menschlichen Zoos vom 19. Jahrhundert bis heute untersuchen. Fiktionale und dokumentarische Erzählungen führen das Publikum aus dem ehemals jüdischen Lemberg in das vormals palästinensische Ostjerusalem und zurück; von dem New Yorker Hotelzimmer, wo sich die groteske Episode mit Dominique Strauss-Kahn zutrug, in ein sehr viel kleineres Zimmer in Hongkong, in dem sich Edward Snowden oder jemand, der diesem sehr ähnlich sieht, versteckt hielt. Womöglich treffen wir auf Menschen, die „nicht einmal“ Flüchtlinge sind und in einem Kriegsgebiet zu überleben versuchen oder wir finden uns gar inmitten eines Lexikons der Lügen wieder.

Ort: Kölnischer Kunstverein, Hahnenstraße 6, 50667 Köln u.a.
In deutscher und englischer Sprache, teilweise mit deutscher Übersetzung

Programmheft