• Fr 28 05 – Sa 12 06 2021 •
Times of Hands
Ein Symposium in 3 Kapiteln
von HANS BERNHARD, ELEONORA FABIÃO, SAM HOPKINS, ADRIANA SCHNEIDER ALCURE, PRASAD SHETTY
28 + 29 05 2021 | Times of Hands – and paws and leaves and wings and fins and
04 + 05 06 2021 | Times of Hands – Covid Glossary
11 + 12 06 2021 | Times of Hands – Gamifications vs Play
Ort: Online
Sprachen: Deutsch | Englisch | Portugiesisch
Eintritt frei
Das mit der Eindämmung der Covid-19-Pandemie einhergehende wachsende Misstrauen in Hände könnte zum Sinnbild einer neuen Weltordnung werden. Hände als Werkzeug, als Träger von Fertigkeiten und Erinnerungen, Hände als Versorger und Symbol von Care-Arbeit, Hände als Geste, als Zeichen von Berührungen und Emotionen, Hände also als überdeterminierter kultureller Signifikant – dies alles stellt die Covid-19-Pandemie grundlegend infrage: Hände sind nun Kontaminationsquelle, Körper werden gemäß ihres Risikopotenzials kategorisiert. Dies dürfte zu einer Prekarisierung eines großen Teils der Bevölkerung führen, deren Legitimität zukünftig strikt am neuen Standard der Produktivität und Sicherheit gemessen wird.
Sowohl das Konzept des Internationalismus als auch das der Globalisierung sind durch das Ausmaß der Pandemie erschüttert, Vernetzung und Austausch durch die Reise- und Versammlungsbeschränkungen brüchig geworden. Die Verbreitung des Virus hat zu diversen Formen der Isolation geführt und neue, bedrohlichere Grenzen in unser Leben gebracht, die eine breite gesellschaftliche Akzeptanz genießen, da sie scheinbar aus Gründen der biologischen Sicherheit und nicht aus politischen Erwägungen errichtet werden. Um den Austausch zwischen verschiedenen Bevölkerungen künftig stabil gestalten zu können, sollten andere Maßstäbe zur Identifizierung von Communitys entwickelt werden. Die bestehenden Cluster der geografischen, sprachlichen, religiösen, historischen Gemeinsamkeiten und/oder politischen Zugehörigkeiten scheinen im gegenwärtigen Kontext unzureichend.
Mit den Einschränkungen des öffentlichen Lebens(-raums) gehen auch eine Beschleunigung von Digitalisierungsprozessen und eine Umorientierung hin zu Online-Events einher. Dies bietet zugleich die Möglichkeit, ein breiteres, heterogenes Publikum anzusprechen, allerdings wird dabei vergessen, dass Online-Live-Veranstaltungen für Menschen in anderen Teilen der Welt möglicherweise mitten in der Nacht liegen. Entsprechend des Zeitzonen-Clusters wird das Symposium Times of Hands an drei strategischen Orten stattfinden, die drei verschiedene Zeitzonen abdecken.
Das Symposium Times of Hands gliedert sich in drei Kapitel mit akademischen Partnerinstitutionen in Köln, Mumbai und Rio de Janeiro aus den Bereichen Digital Studies, Infrastructure/Urban Studies und Performance Studies. Es ist Teil des Curriculums der jeweiligen Institutionen, die Studierenden werden an den jeweiligen Forschungs- und Austauschformaten teilnehmen. Alle Beiträge des Symposiums und das gesamte künstlerische und wissenschaftliche Material werden online schrankenlos verfügbar sein. Über Zeitzonen hinweg werden Räume der Solidarität und des Austauschs gebildet, wird das Tageslicht geteilt.
Times of Hands wird initiiert von der Akademie der Künste der Welt (ADKDW) Köln, in Kooperation mit Universidade Federal do Rio de Janeiro (UFRJ), School of Environment and Architecture Mumbai (SEA), Kunsthochschule für Medien Köln (KHM)