• Do 14 07 2022 / 19:00 •
Die Piktogramme im Potosí-Archiv und die Kölner Progressiven
mit ANDREAS SIEKMANN und MAX JORGE HINDERER CRUZ
Das Dekoloniale Studienprogramm (DSP) vertieft in einem begleitenden Seminar die Inhalte und Themen der Ausstellung Potosí-Prinzip – Archiv. Diskutiert werden Formen (neo-)kolonialer Ausbeutung, Arbeitskämpfe in der Kunst und Widerstandsformen gegen kapitalistisch bedingte Umweltzerstörung. Gastvorträge und Lesungen, unter anderem von den Kurator*innen Alice Creischer und Andreas Siekmann sowie den Künstler*innen Elvira Espejo Ayca, Stefan Mörsch u.a. ergänzen das Seminar.
Das Potosí-Archiv wird strukturiert durch Piktogramme. Sie übersetzen die zentralen Fragen des Archivs in Bilderzählungen und sind im ganzen Archiv präsent, um komplexe Zusammenhänge zu erklären oder auch um den Künstler*innen eine visuelle Widmung zu geben. Diese visuelle Praxis bezieht sich auf die Kölner Progressiven, eine anarchosyndikale Künstlergruppe aus den 1920er und 30er Jahren, die Piktogramme entwickelte und sich mit der frühen Sowjetrepublik, den deutschen Räterevolutionen und dem spanischen Freiheitskampf solidarisierte, aber kritisch gegenüber dem staatsfixierten Kommunismus blieb.
An dem Darstellungsprinzip der Kölner Progressiven fasziniert die grafische Transparenz der Motive – entworfen aus geometrischen Grundformen, Schnitten, Farb- und Flächenumkehrungen, als würde ihre Konstruiertheit selbst darauf hinweisen, dass sie stets umkehrbare Argumente in einer politischen Erzählung sind. In dieser Darstellung ist das Subjekt Teil und nicht Autor einer dialektischen, geschichtlichen Bewegung.
In der letzten Sitzung des DSP Seminars gibt Andreas Siekmann Einblicke in seine im Potosí-Prinzip – Archiv gezeigten Arbeiten.
Do 14 07 2022 | 19:00
Academyspace, Herwarthstraße 3, 50672 Köln
In deutscher und englischer Sprache
Die Teilnahme ist kostenfrei
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich
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