• Fr 01 12 2023 / 19:00 •
Einblick IV
Rekonstruktion eines historischen Gedächtnisses
kuratiert und vorgestellt von ALEX MELLO
Moderiert von: SARAH FATIMA SCHÜTZ
Ein Einblick aus dem Forschungskino, das über Religiosität, Mutterschaft, Diversität und Politik nachdenkt.
Mit dem Film OUR STEPS WILL FOLLOW YOURS...
Regie: Uilton Oliveira
Dauer: 13 min
Kurzfilm/Dokumentation/Performance
"Die Ausbeutung ist das Gesetz, der Streik ist das Verbrechen". Im Kontext des starken Streiks der Arbeiterklasse und der darauf folgenden polizeilichen Repression in Brasilien in den 1920er Jahren lässt der Kurzfilm die Figur des Gewerkschaftsführers Domingos Passos wieder aufleben, und zwar auf der Grundlage von Nachstellungen, da die Regierung Bolsonaro den Zugang und die Nutzung des nationalen Filmarchivs eingeschränkt hat.
Mit dem Film MÃE SOLO
Regie: Camila de Moraes
Dauer: 15 min
Kurzfilm/Dokumentation/Performance
Zwei Frauen erzählen von ihren Erfahrungen und den Schwierigkeiten als alleinerziehende Schwarze Mütter. Trotz des Altersunterschied gibt es viele Gemeinsamkeiten. Die Geschichten erinnern daran, dass die Verantwortung für die Care-Arbeit meist auf den Schultern der Frauen lastet und durch die Abwesenheit väterlicher, familiärer und staatlicher Unterstützung geprägt ist.
Mit dem Film JOÃOSINHO DA GOMÉA - DER KÖNIG DES CANDOMBLÉ
Regie: Janaina Oliveira ReFem e Rodrigo Dutra
Dauer: 14 min
Kurzfilm/Dokumentation/Performance
Der Film präsentiert Joãosinho da Goméa als den Haupterzähler seiner eigenen Geschichte. Mit von ihm gesungenen Liedern, provokanten Auftritten und verschiedenen Akten, die aufzeigen, wie wichtig er für die afroamerikanischen Religionen war und ist. Königin Elisabeth II. meinte, wenn der Candomblé einen König hätte, dann wäre das Joãosinho da Goméa, der König des Candomblé.
Film Screening
Fr 01 12 | 19 Uhr
ADKDW Studio, Herwarthsstraße 3, 50672 Köln
Eintritt frei
Der Film wird gezeigt in der Reihe EINBLICKE
In Brasilien lebt die größte afrikanische Diaspora der Welt. Mehr als die Hälfte der rund 200 Millionen Brasilianer*innen hat afrikanische Vorfahren. Dank einer Quotenregelung an Universitäten und staatlicher Fördergelder zugunsten von Schwarzen ist seit der Jahrtausendwende eine bemerkenswert kreative und innovative schwarze Film- und Kunstszene in Brasilien entstanden.
Die Idee des Filmscreenings “Einblicke” ist entstanden, um die Pluralität des brasilianischen Schwarzen Kinos zu unterstreichen und mit sichtbar zu machen. Basierend auf der Vielfalt von Körpern, Erzählungen und Ästhetik, greifen die Filme berührende und komplexe Themen wie Einsamkeit, Zuneigung, Überleben und Widerstand im Spannungsfeld von Erinnerung und Ancestralität. Das Programm wirft einen Blick auf aktuelle und innovative Filme von schwarzen Regisseur*innen aus Brasilien.
In Kooperation mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum und dem Zentrum für internationale Kulturelle Bildung des Goethe-Instituts Bonn.
Gefördert durch