• Sa 25 08 2018 •
Reading Lounge Session
15:00
Ort: Academyspace, Herwarthstraße 3, 50672 Köln
In englischer Sprache
Freier Eintritt
Die Reading Lounge Session ist ein erweitertes Treffen der Reading Group der Akademie der Künste der Welt, die sich seit Frühjahr 2018 dem Projekt Perverse Decolonization widmet. Die Veranstaltung beginnt mit dem Workshop Reading Troupe von EMMA HAUGH und unternimmt den Versuch, einen Textkörper eher im Kollektiv und mithilfe von Techniken der Improvisation und des Laientheaters zu erfassen als in einer analytischen und akademischen Annäherungsweise. Bei der Reading Troupe (RT) handelt es um eine nomadische und wandelbare Praxis performativer und schauspielerischer Lesetechniken, die Improvisation, Collage, Wahrsagerei, Psychogeografie und kollektive Cut-ups einbezieht. RT-Workshops orientieren sich an Zeit und Ort ebenso wie an den Teilnehmer*innen. Bei den Veranstaltungen werden die „Leser*innen“ eingeladen, aktiv an der Gestaltung von Wissensbildung und -vermittlung teilzunehmen. Am Abend werden wir VIVEK CHIBBERs Buch Postcolonial Theory and the Specter of Capital (Verso 2013) zusammenfassen und diskutieren. Wenn Sie teilnehmen und die Texte erhalten möchten, schicken Sie bitte bis zum 23 8 2018 eine E-Mail an: readinggroup@academycologne.org.
Perverse Decolonization ist ein internationales Forschungs- und Diskussionsprojekt, das sich mit der aktuellen Krise der Postcolonial Studies befasst und kritisch fragt, wie diese sich möglicherweise durch die neuen Nationalismen, die weltweit auf dem Vormarsch sind, vereinnahmen lassen. Das Projekt untersucht, inwiefern sich die vor allem in progressiven Kreisen unterstützte Agenda der Dekolonisierung in reaktionären Projekten wiederfindet und welche neuen Formen der Solidarität und des gemeinsamen Handelns dieser neuen Gefahr entgegenwirken können. Das Projekt versammelt eine internationale Arbeitsgruppe von Kunstschaffenden, Autor*innen, Kurator*innen und Theoretiker*innen aus verschiedenen Regionen der Welt (Ostasien, Naher Osten, Ost- und Westeuropa, USA). Gemeinsam untersuchen sie den Begriff der „pervertierten Dekolonisierung“ im Sinne eines emanzipatorischen Prozesses, der fehlgegangen ist, der aber auch zurechtgebogen wurde, um neuen, transgressiven Begehrlichkeiten zu entsprechen.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes