Seit 12 Jahren ist die ADKDW ein unverzichtbarer Bestandteil der Kölner und internationalen Kunst- und Kulturszene. Wir gestalten Programme, Ausstellungen und Veranstaltungen, die künstlerische Impulse geben und gesellschaftliche Diskurse bereichern. Durch den Haushaltsentwurf 2025/26 der Stadt Köln, der die ADKDW in ihrer Existenz bedroht, könnte unsere langjährige Arbeit so nicht fortgeführt werden.

Deshalb erfahren wir momentan viel Zuspruch und Solidarität. Zahlreiche Freund*innen und Unterstützer*innen der ADKDW haben uns Statements zukommen lassen, die wir hier nach und nach in voller Länge veröffentlichen:

Yilmaz Dziewior © Falko Alexander

Dr. Yilmaz Dziewior, Direktor Museum Ludwig:

Die Akademie der Künste der Welt ist gleichermaßen für Köln als auch für die internationale wie globale Kunst von großer Bedeutung. Sie verbindet lokale Künstler*innen mit solchen, die aus verschiedenen Kontinennten nach Köln eingeladen werden. Der hier entstehende Austausch ist von unschätzbarem Wert und großer Nachhaltigkeit. In ihrem interdisziplinären Programm und ihrer einzigartigen Struktur, bei der die über die Welt verteilten Mitglieder wichtige Impulse für das Programm geben, werden vertieft Themen in teilweise sehr experimentellen Formaten verhandelt. In unserer Stadt gibt es keinen vergleichbaren Ort, wie die Akademie der Künste der Welt, deshalb muss die Kölner Politik alles daran setzen, diese überregional viel beachtete Institution zu stärken.

Ekaterina Degot, Intendantin steirischer herbst, ehem. künstlerische Leitung ADKDW:

Die Akademie der Künste der Welt Köln ist eine einzigartige Institution, und als ihre ehemalige künstlerische Leiterin bin ich zutiefst beunruhigt über die vorgeschlagenen Kürzungen ihrer Mittel, die ihre Existenz beenden würden. Heute scheinen der Rassismus, die Fremdenfeindlichkeit und der Totalitarismus der Vergangenheit im Rahmen eines größeren politischen Wandels zurückzukehren. Köln braucht die Akademie der Künste der Welt, die ein Leuchtfeuer der Vielfalt, des Pluralismus und der Demokratie sein kann und sollte. Sie aufzugeben bedeutet, den schlimmsten Tendenzen der heutigen Zeit nachzugeben.

donna Kukama, Professorin für Zeitgenössische Kunst / Globaler Süden an der Kunsthochschule für Medien (KHM):

Als Institution in NRW, die sich der Verstärkung globaler Stimmen und der Förderung eines interkulturellen Austauschs mit lokalen Künstler*innen widmet, ist die ADKDW einzigartig. Sie hat unseren Studierenden einen unschätzbaren Zugang zu Stimmen aus dem globalen Süden ermöglicht, die sonst unerreichbar geblieben wären. Ihr Verlust würde der kulturellen Vielfalt Kölns schaden und wichtige globale Perspektiven für Studierende, Künstler*innen und das Publikum in der Region einschränken.

Binna Choi, ADKDW-Mitglied, Kuratorin der Hawai'i Trienniale 2025:

Die Vielfalt der Kulturen in der Welt ist es, die uns Menschen immer wieder fasziniert. Es gibt viel zu lernen in und über die Welt, und es liegt an uns, die Welt so zu gestalten, wie wir meinen und wollen, dass sie ist. Die Akademie der Künste der Welt ist ein solcher Ort, an dem wir lernen und Freude an unseren Unterschieden finden und uns die Welt anders vorstellen. Die Akademie der Künste der Welt ist als Kunstinstitution von beispielloser Form das, wodurch Köln mit der Welt verbunden bleibt, Teil der Welt und Akteur für eine neue Welt ist. Wir können diese Kraft nicht einfach nach zwölf Jahren ihres Entstehens verlieren, das bedeutet, dass Köln mit Sicherheit eine ganze Welt verliert, wenn nicht noch viel mehr.

Silvia Fehrmann © Krzysztof Zieliński

Silvia Fehrmann, Leiterin Berliner Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD):

Die ADKDW ist einzigartig. Sie macht sichtbar, dass Köln eine internationale Stadt ist, sie treibt voran, dass Neues entsteht. Ihre Abwicklung würde eine traurige Leerstelle hinterlassen. Wer sonst bringt die Künste, die Wissenschaft und die Gesellschaft zum gemeinsamen Handeln?

Prof. Dr. Isabell Lorey, Professorin für Queer Studies in Künsten und Wissenschaft an der Kunsthochschule für Medien, Köln (KHM):

Ich bin seit sechs Jahren, seitdem ich in Köln an der Kunsthochschule für Medien unterrichte, im Gespräch und in Kooperation mit den verschiedenen Direktor*innen der ADKDW: Madhusree Dutta, Max Jorge Hinderer Cruz und Ala Younis. Die unterschiedlichen Kooperationen waren für die KHM immer ausgesprochen bereichernd. Die ADKDW ist eine der wichtigsten, innovativsten und wegweisendsten Kunstinstitutionen in Köln. Durch ihr internationales Künstlerinnen-Programm bringt die Akademie herausragende Persönlichkeiten nach Köln, die quer durch die Stadt wirken. Das Postcolonial -Studies Programm und die damit verbundenen diskursiven Veranstaltungen von Max Jorge Hinderer Cruz haben nicht nur bis nach Berlin die zeitgenössischen Debatten um Kunst und Philosophie bereichert und fruchtbar belebt. Der Name und die Aktivitäten der Akademie sind weit über Deutschland und Europa hinaus bekannt und prägen die Internationale Wahrnehmung von Köln. Köln hat kaum eine zweite Kunstinstitution, die die Stadt mit solch herausragenden diskursiven Veranstaltungen bereichert. Ich höre mit großem Entsetzen, dass die Stadt Köln darüber nachdenket, die Gelder der ADKDW zu streichen. Ich kann nur dazu anhalten, diese Überlegungen nicht Realität werden zu lassen. Die Arbeit der ADKDW muss weitergehen.*

kekahi wahi © Sancia Miala Shiba Nash & Drew Kahuʻāina Broderick

Sancia Miala Shiba Nash und Drew K. Broderick, Leitung der Filminitiative kekahi wahi, ADKDW Artists-in-Residence 2024:

Als Künstler*innen, Filmemacher*innen, Kurator*innen, Pädagog*innen und Organisator*innen von Gemeinschaften aus Hawaii, die in lokalen und globalen Kunstdiskursen aktiv sind, möchten wir unsere Unterstützung für die Akademie der Künste der Welt zum Ausdruck bringen. Als Artists-in-Residence der ADKDW in jüngster Zeit können wir außerdem aus erster Hand bestätigen, dass die Organisation einen positiven Einfluss auf unsere kreative Praxis hatte und wie wir im Gegenzug einen positiven Beitrag zum Kölner Ökosystem der Kunst geleistet haben. Wir sind traurig zu erfahren, dass der vorgeschlagene Haushalt 2025/2026 der Stadt Köln Pläne zur Einstellung der Finanzierung der ADKDW enthält. Wir glauben, dass die Arbeit der ADKDW und der zahlreichen Einzelpersonen und Gemeinschaften, denen sie dient, wichtig ist und fortgesetzt werden sollte, da sie dazu beiträgt, die kulturelle Vielfalt, die internationale Attraktivität und den kritischen Diskurs in Köln zu bewahren. Wir hoffen, dass die Stadt auch in Zukunft Mittel für zukünftige Residenzen und Kooperationen im Rahmen der ADKDW bereitstellen wird. Dadurch wird sichergestellt, dass die Künste und Künstler*innen Kölns weiterhin in einem sinnvollen Dialog mit denen der Welt stehen. In der Tat ist der Austausch zwischen den Kulturen der Welt durch kreative Ausdrucksformen – Kunst, Film, Performance, Ausstellungen, Workshops, Podiumsdiskussionen usw. – in Gemeinschaftsräumen, institutionellen Einrichtungen und Bildungsumgebungen für die Gesundheit und das Wohlergehen jeder Gesellschaft von entscheidender Bedeutung.

Nanna Heidenreich, Foto: Anja Weber

Nanna Heidenreich, Nanna Heidenreich, ADKDW-Mitglied, Professorin für Transkulturelle Studien an der Universität für Angewandte Kunst in Wien

Von Anfang wurde die Akademie durch das Mitwirken ihrer Mitglieder mit Leben erfüllt. Anders als in üblichen Beiräten haben diese Mitglieder keine rein repräsentative Funktion. Sie gestalten die Akademie mit ihren Projekten und Diskussionen inhaltlich und strukturell. Dadurch ist die ADKDW immer sehr konkret verankert, lokal – in Köln, in NRW, in Deutschland – und global, einem Internationalismus verpflichtet, der alle Prozesse begleitet, informiert und durchdringt. Was uns Mitgliedern die Teilnahme und Mitwirkung ermöglicht – die Erprobung von Formaten, die Erforschung von Themen, das Durchspielen von Konstellationen, die Umsetzung von Kunst in die Praxis – ist die Offenheit der ADKDW: Die Akademie spricht Einladungen aus. Ich für meinen Teil bin sehr dankbar für jene, die ich erhalten habe.

Mathias Antlfinger, Ute Hörner © Hörner/Antlfinger

Prof. Ute Hörner, Professorin für Multispecies Storytelling an der Kunsthochschule für Medien, Köln (KHM) und Prof. Mathias Antlfinger, Rektor / Professor für Multispecies Storytelling an der KHM:

Die Akademie der Künste der Welt ist für uns als Künstlerinnen ein unverzichtbarer Ort, an dem wichtige Diskurse in einer offenen und inklusiven Form geführt werden. Auch unsere Studierenden schätzen die ADKDW genau aus diesem Grund. Eine Institution, die sich dezidiert mit gesellschaftlichen Themen wie Migration, Rassismus und den Folgen des Kolonialismus auseinandersetzt nicht weiter zu fördern, wäre ein katastrophales Zeichen – nicht nur für Köln.*

David Riff, Schriftsteller, Künstler und Kurator, ehem. ADKDW-Mitglied:

Ich war zutiefst traurig und besorgt, als ich von der bevorstehenden Schließung der Akademie der Künste der Welt in Köln erfuhr. Mit ihrem Verschwinden wird ein wichtiger Ort für kulturellen Austausch und Vielfalt und ein entscheidender internationaler Veranstaltungsort für das enorme kulturelle Potenzial Kölns geschlossen. Ich hatte die Ehre, in den Anfangstagen Mitglied der Akademie zu sein, und habe mehrere Jahre lang bei der Definition ihrer Inhalte und Programme mitgewirkt. Gemeinsam mit dem unglaublich fleißigen Team der Akademie haben wir eine nachhaltige Struktur für eine Institution auf Augenhöhe geschaffen, die anspruchsvolle Debatten führen und neue Kunstwerke fördern kann, was in größeren und „offizielleren“ Räumen nicht möglich wäre. Köln hat wie jede deutsche Stadt eine unruhige und komplexe Geschichte in Bezug auf Rassismus, Antisemitismus und Gewalt gegen Minderheiten. Diese Themen heute in offenen Diskussionsräumen anzusprechen, ist nach wie vor von größter Bedeutung, und die Schließung der Akademie wäre ein großer strategischer Fehler, der Köln ärmer machen und seine demokratische Kultur und Werte zerstören würde.

Yvan Herve Butera © Ygor Bahia

Yvan Herve Butera, Künstler und Kurator, ADKDW Artist-in-Residence 2023

Als ehemaliger Teilnehmer des Partizipativen Residenzprogramms der ADKDW im Jahr 2023 konnte ich mich selbst von der transformativen Kraft der ADKDW überzeugen. Sie bot mir eine Plattform, um meine künstlerischen und kuratorischen Fähigkeiten als Künstler, Kurator und Theaterregisseur zu erproben und gleichzeitig wertvolle Kontakte zu einer internationalen Gemeinschaft von Kreativen zu knüpfen. Die ADKDW ist mehr als eine Institution, sie ist ein lebendiger Ort, an dem kulturelle Innovation, soziale Vielfalt und globaler Dialog zusammenkommen. Ihre Präsenz trägt wesentlich dazu bei, den Ruf Kölns als lebendige, integrative und zukunftsorientierte Stadt zu stärken. Eine Einstellung ihrer Arbeit würde nicht nur unzählige unterrepräsentierte Stimmen zum Schweigen bringen, sondern auch die internationale kulturelle Anziehungskraft und das soziale Gefüge der Stadt schwächen.

Sabine Keller, Kulturprogramm Feuerwache:

Die Akademie der Künste der Welt gehört für mich fest zur Kölner Kulturszene. Sie bringt Kulturschaffende aus aller Welt zusammen und sorgt dafür, dass Köln vielfältig und offen bleibt. Ohne sie würde Köln eine wichtige Anlaufstelle für internationalen Austausch und innovative Kunstprojekte verlieren.

Adriana Schneider Alcure, Künstlerin und Dramaturgin, ADKDW-Mitglied:

Die Akademie der Künste der Welt ist ein Knotenpunkt für Lebensweisen, Erfahrungen, Perspektiven, Weltanschauungen und, warum nicht, Kosmopoetik. Diese Schnittstelle ist ein Ort (und auch ein Nicht-Ort) ständiger Bewegung für die Begegnung zwischen Menschen. Das politisch-ästhetische Projekt der ADKDW besteht darin, in Köln neue Territorien zu schaffen, während sich die Institution gleichzeitig durch die Präsenz ihrer Mitglieder entterritorialisiert, die sich wiederum in Köln selbst territorialisieren, und so weiter. Dieses Konzept einer Institution ist in der Tat anspruchsvoll und mutig. Obwohl ihr Führungsmodell komplex ist, auch weil es keine Angst vor Meinungsverschiedenheiten hat, hat sie gleichzeitig transversale Projekte von lokal-internationaler Relevanz und Reichweite durchgeführt. Es sollte dabei beachtet werden, dass die Beauftragung von Projekten durch die ADKDW niemals eine Einbahnstraße ist; im Gegenteil, ihre Mitglieder bringen die Vorzüge ihrer eigenen Institutionen und Netzwerke in ihren Herkunftsländern ein. Wir arbeiten nicht für Veranstaltungen, sondern für die Kontinuität, Dauer und das Vermächtnis von Projekten. Wir haben in der Geschichte der Nationalstaaten bereits Momente erlebt, in denen die Budgets für Kunst und Kultur gekürzt wurden, um die Gesellschaften zu militarisieren. Und wir wissen, wohin das führt. Die schreckliche Überraschung ist, dass wir uns im Jahr 2024 befinden und die Lösung immer noch in der Ökonomie der Angst und des Krieges liegt. Und selbst die Lokalpolitik beugt sich den Kriegsherren.

Prof. Dr. Nina Möntmann, Professorin für Kunsttheorie, Universität zu Köln:

Die Akademie der Künste der Welt hat seit Ihrem Entstehen ein Profil entwickelt, was mit hochrangigen Ausstellungen und diskursiven Formaten einen Raum geschaffen hat, in dem lokale Teilhabe auf ein Programm mit internationalem Rang trifft. Diversität ist hier nicht nur ein Schlagwort, was in der Bürokratie einer Institution eingefroren wird, sondern gelebter künstlerischer, akademischer und sozialer Austausch, in Köln wie auch in globalen Netzwerken. Wenn demokratische Räume wackeln und die Formen gesellschaftlichen Miteinanders zunehmend gewaltsam werden, muss die Stadt Köln alles tun, um diesen Ort zu unterstützen und zu erhalten.

Prof. Dr. Lilian Haberer, Professorin für Kunstwissenschaft mit erweitertem Materialbegriff Kunsthochschule für Medien, Köln (KHM):

Die ADKDW als nachhaltiger interkultureller, sozialer Ort des gemeinsamen Denkens, Lernens und kritischen Diskurses im kulturellen Geflecht Kölns muss erhalten bleiben! Als nicht wegzudenkender Teil der Stadt mit anspruchsvollem, internationalem Programm heterogener Stimmen ist sie gerade jetzt besonders wichtig.

Anna Bromley, Künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin für Kunst mit Ästhetiken und Politiken des Materials an der Kunsthochschule für Medien, Köln (KHM):

Mit der geplanten Kürzung von 100% wird ein Raum angegriffen, dessen weit über NRW bekanntes künstlerisch-dialogisches Programm über Jahre mit Zuwendungen der Stadt Köln aufgebaut wurde. Ich fordere den Rat der Stadt auf, die Liquidierung der ADKW wie anderer sozial relevanter Initiativen zu stoppen!

Michael Mayer © Frank Schoepgens

Michael Mayer, DJ, Produzent und Leiter des Techno-Labels Kompak:

Seit 2021 findet monatlich das musikbezogene Diskussionsformat „Learning to Listen“ als Kooperation zwischen Kompakt und der ADKDW im Kompakt Plattenladen statt. Das neuronale Netz des Kölner Kulturlebens hat durch diese Veranstaltung völlig neue, wertvolle Verknüpfungen erfahren.

Madhusree Dutta, Filmemacherin, ehem. künstlerische Leitung ADKDW:

Der Name der Institution „Akademie der Künste der Welt“ wurde vom Kölner Stadtrat vergeben und sie wurde 2012 als gemeinnütziges Unternehmen im Besitz der Stadt gegründet. Der aktuelle Vorschlag der Stadt – die Liquidation der Institution zu befürworten – beweist, dass die Behörde es wörtlich genommen hat, dass eine Akademie der Künste der Welt nur ein Unternehmen ist, das nach dem Willen seiner Eigentümer gegründet und liquidiert werden kann. In den vergangenen 12 Jahren haben jedoch zahlreiche Künstlerinnen und Denkerinnen aus aller Welt, einige als Mitglieder, andere als Stipendiatinnen und Gastkünstlerinnen, den Wert dieser „Gesellschaft“ durch ihre intellektuelle und kreative Arbeit gesteigert und so den Namen Kölns auf die zeitgenössische Kulturkarte gesetzt. Sie waren bereit, sich an dieser Aufgabe zu beteiligen, da die Satzung der Institution eine neue Vision versprach. Aus der Satzung der Akademie: „§ 2 Ziele und Aktivitäten (1) Als Kulturinstitution eines neuen Typus reflektiert und adressiert die Akademie den gesellschaftlichen und kulturellen Wandel infolge von Prozessen der Globalisierung, der Migration, des Postkolonialismus usw. Zweck der Akademie ist die Förderung der zeitgenössischen internationalen und insbesondere außereuropäischen Künste und des entsprechenden Kulturangebots der Stadt Köln. Die Akademie macht die Potentiale einer interkulturellen Stadtgesellschaft sichtbar und stützt sich dabei auf die Möglichkeiten der Kunst und des öffentlichen Diskurses. Die Akademie handelt als selbständige Plattform der intellektuellen, ästhetischen und politischen Auseinandersetzung mit Fragen von Interkulturalität und globaler Kulturproduktion in allen ihren Dimensionen. Geprägt vom Selbstverständnis, ein kulturelles und politisches Experiment im Prozess beständiger Veränderung zu sein, entwickelt und unterstützt die Akademie neue Formen des Denkens über Kunst und Kultur in der globalisierten Welt. Die Akademie sieht sich als Organisation der Vernetzung, der Gastfreundschaft und der Unterstützung gegenüber Kulturschaffenden aus der ganzen Welt sowie der Öffnung kultureller und künstlerischer Praktiken für Menschen, denen sie aus soziokulturellen, wirtschaftlichen, politischen oder anderen Gründen verschlossen sind.“ Unter der fachkundigen Leitung ihrer Mitglieder arbeitet die Akademie kontinuierlich an der Entwicklung eines Modells für Kunstpraktiken, das gleichzeitig pädagogisch, dialogisch, hegemoniekritisch, spekulativ und auch heilend ist. Die Arbeitsweise der Akademie unterscheidet sich von der anderer konventioneller und monodisziplinärer Institutionen, da sie sich für Schnittstellen und Austausch einsetzt. Sollten wir etwa annehmen, dass die Stadt Köln sich ihrer eigenen, 2012 erklärten Vision schämt und diese zukunftsorientierte Institution zugunsten von etwas Ermatteten und Monolithischem liquidieren möchte? Wenn dem so ist, wer wird dann die Zeit und die Bemühungen der Mitglieder – etwa 50 herausragende Künstlerinnen, Autorinnen, Kuratorinnn und Denkerinnen aus der ganzen Welt – entschädigen? Und wer wird danach die Verantwortung für die neue Hoffnung auf Interkulturalität übernehmen, die die Akademie unter den verschiedenen Randgruppen in der Stadt und in der Region entwickelt hatte?

Daniel Loick, Philosoph und Sozialwissenschaftler:

Es ist einfach: Ohne Kunst und Diskurs keine Demokratie. Künstlerische Institutionen sollten daher nicht ihre Existenz vor staatlichen Autoritäten rechtfertigen müssen. Sondern im Gegenteil: Diese Autoritäten sind es, die sich immer wieder fragen lassen müssen, ob sie zur Förderung des freien Diskurses und des künstlerischen Austauschs genug getan haben. Die ADKDW erhalten, ihren Etat verzehnfachen!

Stefano Harney, Professor of Transversal Aesthetics Kunsthochschule für Medien Köln / Fred Moten, Professor of Performance Studies and Comparative Literature New York University:

Gemeinsam haben waren wir am Programm der ADKDW beteiligt und sind von dessen Wirkung sehr beeindruckt. Diese Institution ist für Studierende in Nordrhein-Westfalen eine unschätzbare Ressource, da sie die wichtigste Einrichtung zur Förderung und Präsentation lokaler und internationaler Künstler aus dem globalen Süden ist. Die Institution stärkt insbesondere die Zusammenarbeit und Kreativität in der wertvollen Kunstszene Kölns. Ohne sie wären die Stadt und die Region, insbesondere die Studierenden der Universität, bei der Entwicklung einer angemessenen globalen Perspektive auf zeitgenössische Kunst stark benachteiligt

XIU XIU, Avantgarde-Band

Im Laufe der Jahre hat die ADKDW Künstler unermüdlich unterstützt, einen fruchtbaren Boden für aufregende Kunst geschaffen und eine Brücke zwischen Kunst und Gesellschaft geschlagen. Unsere Kultur, unsere Städte und unsere Gesellschaft wären nicht dieselben ohne Institutionen wie die ADKDW.

Dr. Nikolai Blaumer, Referent für Residenzen, Goethe-Institut:

Goethe-Institut und ADKDW arbeiten vertrauensvoll zusammen, so etwa im Arbeitskreis Deutscher Internationaler Residenzprogramme (ADIR). Die Abwicklung der Akademie wäre ein echter Verlust für Köln und den internationalen Kulturaustausch.