Vortrag

Köln (1989-1996/98): Ein spektrales Anarchiv


Mit Nancy Garín, Antoine Silvestre, Aimar Arriola, Linda Valdés

Im Rahmen der ADKDW Residency folgten 2023 zwei Kollektive der Einladung der Akademie nach Köln: Espectros de lo Urbano (Nancy Garín und Antoine Silvestre) und Anarchivo Sida (Aimar Arriola, Nancy Garín und Linda Valdés). Während ihres gemeinsamen Residenzaufenthalts in der Rheinstadt konnten sie durch Unterstützung der Kunststiftung NRW ihre Forschungsarbeit zum Leben mit HIV/AIDS in Köln zwischen 1989 und 1996 weiterführen.

© Jan Kryszons

Mit einem dekolonialen Forschungsansatz analysiert Espectros de lo Urbano kritisch, wie die Stadt bzw. das Urbane konstruiert wird. Anarchivo Sida erforscht seit einem Jahrzehnt die kulturelle Dimension der HIV/AIDS-Krise und konzentriert sich dabei auf Fälle aus dem ‘Globalen Süden’. Beiden Projekten gemeinsam ist das Interesse an der Aufarbeitung vergangener Prozesse, um das Leben in der Gegenwart zu verstehen - die Produktion zeitgenössischer Körperlichkeit und die Artikulation möglicher Alternativen. Die Methodik der zwei Kollektive basiert dabei auf der Recherche von Bildern und Erzählungen.

Während ihres Aufenthalts in Köln konnten sie gegenkulturelle Erfahrungen aus dem Zeitraum 1989-1996/98, einer Schlüsselperiode der jüngeren Geschichte Deutschlands und der Stadt, aus einer intersektionalen Perspektive aufarbeiten. Methodisch haben die beiden Kollektive den Aufenthalt als einen mehrmonatigen redaktionellen Workshop begriffen, in dem Zeugnisse, Erfahrungen und Dokumente zusammengeführt werden konnten, die zwar disparat, aber Teil desselben kollektiven Gedächtnisses sind. Die Untersuchung zielte darauf ab, einen Dialog zwischen dem Archiv, den urbanen Schichten Kölns und fiktionalen Erzählungen zu formulieren.

Das Ergebnis ihrer Recherchen präsentieren Espectros de lo Urbano und Anarchivo Sida im April 2024 in Köln.

© Jan Kryszons (1-4)

Gefördert durch die Kunststiftung NRW.