• Mo 15 05 2017 / 12:30 •
Die autoritäre Wende in der Türkei: Wann fing alles an?
mit CÜNEYT CEBENOYAN, BANU CENNETOĞLU, TURGUT ERÇETIN, EROL MINTAŞ
Diese Podiumsdiskussion in Oberhausen – gemeinsam organisiert von der Akademie der Künste der Welt und den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen – beschäftigt sich mit dem alarmierenden Erstarken der autoritären Kräfte in der Türkei. Die verschärfte Unterdrückung und die Versuche, die kulturelle Diversität der Türkei auszulöschen, wirken sich besonders gravierend auf die Intellektuellen und Künstler aus. Die Situation in der Türkei kann nicht einfach auf eine „autoritäre Herrschaft“ reduziert werden. Sie ist vielmehr Teil einer universellen Krise des neoliberalen Kapitalismus und hat darüber hinaus spezifisch historische Wurzeln: Die neoliberale Rhetorik der 1980er- und 1990er-Jahre beanspruchte für sich, das Schwarz-Weiß-Bild des Militärputsches von 1980 mit Grautönen weichzuzeichnen, während sie gleichzeitig das zu Ende führte, was mit der Machtübernahme des Militärs begonnen wurde. In den 1990er-Jahren machte das „Grau“ der neoliberalen Demokratie den Weg frei für die schrillen Töne rechtsgerichteter Politik, was in die gegenwärtige Finsternis führte. Der Musiker Turgut Erçetin, die Künstlerin Banu Cennetoğlu, der Filmemacher Erol Mintaş und der Filmkritiker Cüneyt Cebenoyan diskutieren darüber, ob die Kunst sich als kritisches Medium zur besseren Analyse der Vorgänge anbietet, die das Nachdenken über die gegenwärtige politische Situation in der Türkei nähren.
Die Veranstaltung findet in Oberhausen statt und ist eine Koproduktion zwischen der Akademie der Künste der Welt und den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen.
Ort: Festivalzentrum der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen
In englischer Sprache
Gemeinsam organisiert von der Akademie der Künste der Welt und den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen